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SPD-Kreisvorstand kritisiert Situation der Erziehungsberatung im Kreis Calw

Veröffentlicht am 02.02.2008 in Pressemitteilungen

Der SPD-Vorstand fordert vom Landkreis eine rasche Verbesserung der Erziehungsberatung. Auf seiner Sitzung am 1. Februar hatte sich der Vorstand mit der Situation der Erziehungsberatung im Landkreis Calw befasst und dazu eine Erklärung abgegeben.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie der Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsberatung Baden-Württemberg e.V., des Fachverbands der institutionellen Erziehungsberatung im Land, wird festgestellt, dass der Landkreis Calw mit 0,4 Erziehungsberatungsstellen pro 10.000 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre die geringste Erziehungsberatungsdichte von allen Kreisen in Baden-Württemberg aufweist.

Zum Vergleich: An zweitletzter Stelle steht der Landkreis Biberach mit der doppelten Quote von etwa 0,8 Fachkräften pro 10.000 Kinder und Jugendliche, der Landesdurchschnitt beträgt etwa 2,1, die vom Bundesfamilienministerium empfohlene Quote ist 4,0. Der vergleichbare Landkreis Freudenstadt liegt mit seiner Quote von etwa 2,2 im Landesdurchschnitt.

Der Haushalt des Landkreises weist 1,5 Stellen für Erziehungsberatung aus. Um die Versorgung des Landkreises Biberach zu erreichen, müsste die Anzahl dieser Stellen auf drei verdoppelt, um den Landesdurchschnitt zu erreichen sogar verfünffacht und auf 7,5 Stellen erhöht werden.

Im Sommer 2006 schlug die Kreisverwaltung dem Kreistag vor, das Stellenkontigent des Kreises für Erziehungsberatung auf 1,0 Stellen zu reduzieren. Nur auf Initiative der Kreistagsfraktionen der SPD und der Grünen wurde dies verhindert. Die weitergehenden Forderungen der Fraktionen, die Anzahl der Stellen zunächst auf zwei zu erhöhen und längerfristig einen Ausbau auf vier Stellen ins Auge zu fassen, wurden abgelehnt.

Erziehungsberatung unter anderem ist eine wichtige präventive Maßnahme zur Bekämpfung der Jugendkriminalität, die momentan im Blickfeld der öffentlichen Debatte steht. Insofern zahlt sich eine gute Erziehungsberatung auch, aber nicht nur, in wirtschaftlicher Hinsicht aus. Vorbeugung ist billiger. Auch der Landkreis Calw kann sich die schleichende Ausdünnung der Angebote in der Jugendhilfe nicht mehr lange leisten.

Die Familien im familien- und kinderfreundlichen Kreis Calw brauchen ein ortsnahes, niederschwelliges Angebot an Erziehungsberatung. Wir fordern daher den Kreistag auf sicher zu stellen, dass in jedem kommunalen Zentrum im Kreis Calw eine leicht zugängliche Erziehungsberatungsstelle zur Verfügung steht, die Familien, die mit ihren Kindern Schwierigkeiten haben, unbürokratisch beratend zur Seite stehen kann.

Studie der Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsberatung Baden-Württemberg e.V (PDF)

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